Jede Patientin hat die Möglichkeit, jährlich eine Krebsvorsorgeuntersuchung durchführen zu lassen. Folgende Leistungen haben die gesetzlichen Krankenkassen für die Früherkennung festgelegt:

Ab dem 20. Lebensjahr

  • Erhebung der Vorgeschichte
  • Spiegeleinstellung des Muttermundes
  • Zell-Abstrich vom Muttermund – „Pap-Test“
  • Gynäkologische Tastuntersuchung
  • Beratung und ggf. weitere Abklärung auffälliger Befunde

Bis zum 26. Lebensjahr

  • Urin-Test auf Chlamydien

Ab dem 30. Lebensjahr

  • Abtasten der Brustdrüsen und der zugehörigen Lymphknoten

Ab dem 35. Lebensjahr

  • Zell-Abstrich vom Muttermund mit HPV-Test (alle 3 Jahre falls unauffällig)

Ab dem 45. Lebensjahr

  • Tastuntersuchung des Enddarmes

Ab dem 50. Lebensjahr

  • Immunologischer Test auf Blut im Stuhl – bis zum 55. Jahr jährlich, danach nur alle 2 Jahre
  • Screening-Mammographie alle 2 Jahre

Ab dem 50.-55. Lebensjahr

  • Prophylaktische Darmspiegelung (Koloskopie)

Bei der regelmäßigen Teilnahme am der Krebsvorsorge wird Ihr Körper Sie belohnen, denn dadurch werden die eventuelle Veränderungen frühmöglich erkannt und – wenn nötig – entsprechende Kontroll-, bzw. Therapiemaßnahmen eingeleitet. 

Wollen Sie gern am Ihren Vorsorgetermin erinnert werden? Dann melden Sie sich hier an!

Vorsorge Erinnerung von www.frauenaerzte-im-netz.de

Durch die Weiterentwicklung der Medizin haben wir heute noch wesentlich mehr Möglichkeiten, Vor- und Frühstadien bösartigen Erkrankungen zu erkennen.

Nicht alle dieser Untersuchungen werden von Ihren Krankenkassen übernommen:

Die gesetzlichen Krankenkassen dürfen nur die Leistungen übernehmen, die medizinisch notwendig sind. Kosten für einige dieser Untersuchung müssen in der Regel selbst getragen werden.  Für Sie, für Ihre Sicherheit haben wir unser Vorsorge-PLUS-Programm zusammengestellt:

  • Ultraschalluntersuchung der Bauchorgane
  • Brustultraschalluntersuchung, ggf. mit Elastographie
  • Flüssigkeitszytologische Untersuchung
  • Test auf HPV-Viren
  • Test auf Chlamydien
  • Ab dem 40. Lebensjahr – Ultraschallmessung der Knochendichte
  • Ab dem 50. Lebensjahr – Erweiterter Immunologischer Stuhltest zur Früherkennung des Darmkrebses
  • Ab dem 50. Lebensjahr – Immunologische Urinuntersuchung zur Früherkennung des Blasenkrebses
  • Ab dem 50. Lebensjahr (oder auch früher?) – Hormonspiegelbestimmung
  • Ausführliche Beratung zu allen Gesundheitsfragen
  • … und vieles mehr…

Flussigkeitszytologische Feindiagnostik

Bei der üblichen Abstrich (nach Namen des Arztes Dr. G. Papanicolaou PAP-Abstrich genannt) werden die Zellen vom Gebärmutterhals entnommen und nach der speziellen Aufarbeitung und Färbung im Labor auf Veränderungen untersucht. Beim PAP-Abstrich kann es aber vorkommen, dass die Zellen in verschiedener Dicke auf Glasobjekt aufgetragen werden, dass sich zu viele Zellen auf einer Stelle befinden und dass sie sich überlappen. Dabei kann es schwierig sein, alle Zellen zu beurteilen.

Die flüssigkeitszytologische Untersuchung (Thin-Prepâ, Monolayerâ, Digeneâ u. a.) wurde entwickelt, um dieses Problem zu verringern. Die Zellen werden mit einer speziellen Bürste abgenommen und in das Gefäß mit Konservierungsflüssigkeit abgespült. So werden die Zellen optimal für die Untersuchung vorbereitet und der Test wird dann die genaueren Ergebnisse liefern.

Test auf HPV-Viren

Die HPV-Viren sind nach heutigem Kenntnisstand das wichtigste Faktor bei der Entstehung des Gebärmutterhalskrebses.

Die Infektionen mit HPV kommen sehr häufig vor. Ungefähr 70-80 % sexuell aktive Frauen und Männer werden im Laufe ihres Lebens einmal vorübergehend mit HPV infiziert, ohne es zu wissen. Bei 80% Menschen heilt die Infektion innerhalb von 12 bis 18 Monaten ohne gesundheitliche Folgen aus. Bei 20% – bleiben  die Viren in den Zellen leben. Bei 1% – kommt es zu den Veränderungen der genetischen Strukturen von Zellen und als Folge zu der Krebsentwicklung.

Durch den PAP-Abstrich können nur veränderte Zellen, aber keine Ursache festgestellt werden. Der spezielle Test kann das Vorhandensein der Hochrisiko-HPV-Viren erkennen, noch bevor  die Zellveränderungen diagnostiziert werden können.

Der positive Test bedeutet nicht, dass ein Krebs oder seine Vorstufe bereits vorliegt. Es weist

nur auf die Notwendigkeit der regelmäßigen Kontrolle.

Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen die Kosten für HPV-Test bei auffälligen PAP-Befunden oder zur Nachsorge einer vorausgegangenen Behandlung einer Krebsvorstufe oder Krebs.

Test auf Chlamydien

Chlamydien sind die winzigen Bakterien, die in den Schleimhautzellen des Menschen leben und sich vermehren. Oft bleibt die Infektion unbemerkt und dem entsprechend unbehandelt.  Das größte Problem bei Chlamydieninfektionen sind die möglichen Langzeitfolgen. Insbesondere bei Frauen droht Kinderlosigkeit durch chronische Unterleibentzündungen. Bei Schwangeren kann die Infektion zu einer Fehl- oder Frühgeburt kommen.

Der einfache Test lässt die Infektion rechtzeitig erkennen und behandeln.

Da mit Chlamydien infizieren sich am häufigsten die jungen sexuell aktiven Menschen ist eine Untersuchung für jüngere Frauen sehr sinnvoll.

In einigen Fällen (z. b. Bei Schwangeren oder bei Frauen unter 26. Lebensjahr) werden die Kosten für Chlamidien-Test von den Krankenkassen übernommen (allerdings nur im Urin!).

Immunologischer Stuhltest

Immunologischer Stuhltest bei bis zu 95% Empfindlichkeit bei der Frühdiagnostik des Darmkrebses und bis zu 80% beim Nachweis großen gutartigen Neubildungen im Darm bringt Ihnen viele Vorteile: Sie brauchen vor der Testdurchführung keine Diät einhalten oder auf bestimmte Nahrungsmittel zu verzichten. Für den Test ist nur eine Probe notwendig. 

Wichtig! Falls die Testergebnisse auf eine Erkrankung deuten, ist unbedingt die weitere Abklärung durch eine Darmspiegelung empfohlen.

Immunologische Urinuntersuchung

Tumoren in der Blase sind äußerst „heimtückisch“ – sie wachsen jahrelang, bevor sie sich durch irgendwelche Symptome bemerken lassen. Jährlich erkranken  in Deutschland über 6.000 Frauen an Blasenkrebs. Die Diagnose eines Blasenkrebses wird bei Frauen später gestellt, als bei Männer: Die erste Symptome, wie Blut im Urin oder Schmerzen, werden oft als Regelblutungsbeschwerden oder Harnwegsentzündung (was bei Frauen öfter vorkommt) gedeutet.

Hauptrisikofaktor für Blasenkrebsentstehung ist das Rauchen. Aber auch regelmäßige Benutzung der Haarfärbemittel oder Arbeit mit Farbstoffen erhöhen das Risiko.

Die neue immunologische Urinteste     (z. B. NMP22-BladderChekâ oder BTA-Statâ) ermöglichen eine frühzeitige Diagnose des Harnblasenkarzinoms. Und je früher das erkannt wird, desto besser sind die Behandlungs- und Heilungschancen.